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Ist Superfood supergut?


Im Nebenerwerb bin ich mittlerweile seit ca. 25 Jahren als Sport- und Gesundheitstrainerin tätig. Für mich ist das aus folgenden Gründen eine klassische "win-win" Situation:

1. Eigene Motivation

Durch meine Trainertätigkeit halte ich mich selbst fit. Ja, tatsächlich! Auch bei mir gibt es diese Tage. Tage, an denen ich eigentlich lieber zu Hause auf der Couch liegen bleiben möchte, anstatt die Sporttasche zu packen und mich auf den Weg ins Fitness-Studio zu machen. Das kann ich dann allerdings nicht so einfach machen. Denn meine Kursteilnehmer, die erwarten mich ja. Ohne mich findet der Kurs nicht statt. Somit habe ich automatisch eine Regelmäßigkeit in meinem Training.

2. Geld verdienen anstatt zu bezahlen

Als Trainerin bekomme ich natürlich auch eine Entlohnung für meine Dienstleistung. Viele andere müssen hingegen für Ihre Trainingseinheiten bezahlen. 

In unserem Fitness-Studio bin ich als "die Pilatestante" bekannt. Auf dieses sanfte aber tiefenwirksame Ganzkörpertraining mit den Schwerpunkten Bauch - Rücken - Beckenboden schwöre ich. Passend dazu habe ich mich Anfang des Jahres zur Rehatrainerin weiterbilden und zertifizieren lassen. Häufig werde ich um Rat gefragt, wenn es um körperliche Bewegung und gesunde Ernährung geht.

Die Ernährung ist tatsächlich ausschlaggebend für den sportlichen ERFOLG: so hängt dieser zu rund 25 Prozent vom Training, 25 Prozent von der Regeneration und zu 50 Prozent von der Ernährung ab, da sind sich Sport- und Ernährungswissenschaftler einig.

Aus diesem Grund werde ich häufig auf diese Themen angesprochen. Der Begriff "Superfood" wird seit einigen Jahren immer häufiger verwendet. Warum brauchen wir das?


Goji- und Acai-Beeren, Quinoa und Chiasamen. Hersteller, die Dir das verkaufen möchten, locken nicht selten mit vielversprechenden Aussagen, wie z. B.: "...macht fit /schlank /schön". Wow, das klingt vielversprechend, oder?

In den Drogerien und Supermärkten, in jedem Bioladen, finde ich mittlerweile unzählige Tees, Säfte und Marmeladen, in denen irgendeine Super-Zutat steckt. Sie sollen sich positiv auf die Gesundheit auswirken, werden als Anti-Aging-Mittel gepriesen und so vieles mehr und ...

oooh! ... das alles hat wohl seinen Preis...? Acai - Beeren - 100 g für sage und schreibe 19,90 €! In den Großstädten öffnen Superfood-Cafés und in der Buchhandlung sehe ich Stapel von Superfood-Kochbüchern. Da muss doch irgendwas dran sein!?

Ohne Zweifel enthalten viele dieser Lebensmittel Vitamine und sind auch reich an Proteinen. Doch werden wir nur dann gesünder, schöner und schlanker, wenn wir exotische Früchte und Samen essen?

Fakt ist: Superfood ist kein geschützter Begriff. Superfoods aus anderen Ländern / Kontinenten müssen importiert werden. Früchte aus Deutschland können wir saisonal frisch kaufen.  In Zeiten des Klimawandels sollte man sich da meiner Meinung nach schon fragen, ob man den für den Transport der Produkte entsprechenden Energieverbrauch und den notwendigen Ausstoß von Kohlendioxid in die Atmosphäre mit verantworten will.

Auch das noch!

Viele der vermeintlichen Gesundheitsprodukte sind mit hochgiftigen Unkrautvernichtungsmitteln, Mineralöl, Kadmium und weiteren Schadstoffen belastet, berichtete die Zeitschrift "Ökotest" (siehe Links am Ende des Beitrages). 2 von 3 der untersuchten Superfoods fielen mit ungenügend oder mangelhaft durch. Sie waren stark mit Giften und Keimen belastet.

„Hey, ich ess´nur noch super?!“ Wenn unser Körper allerdings ein Auto wäre, wäre das Essen sein Treibstoff. Das klingt allerdings eher schwer verdaulich. 

Es gibt immer wieder neue Werbeversprechen.  Letztendlich ist doch immer alles die gleiche alte (Verkaufs-)Masche. Beworben wird beispielsweise „Das wahre Gold der Inka“, „Die Überlebensmahlzeit vor Kämpfen bei den Azteken“, „Das Urgetreide der Maya“ …

Untergegangene südamerikanische Kulturvölker müssen herhalten, weil dem modernen Menschen ein jahrtausende altes Ernährungsbewusstsein abhanden gekommen ist.

Wer sich ausgewogen ernähren will, kann das sehr gut  auch ohne Goji + Acai - mit heimischen Lebensmitteln. Heidelbeeren oder Brombeeren vom Markt, die sind super gut. Anstatt Chia-Samen kann man einfach mal die heimische Saat Leinsamen benutzen. Auch in Rapsöl und Nüssen ist eine ähnliche Fettzusammensetzung zu finden.

Zugegeben – Brombeeren, Leinsamen … das klingt irgendwie ... unspektakulär! :). Dadurch stärkst Du jedoch Dein Immunsystem gesund und günstig.

So esse ich selbst:

abwechslungsreich, überwiegend vegetarisch mit viel regionalem und saisonalem Gemüse und Obst

Die Bilder sind entstanden im Rahmen des Projektes

HUMAN . LOVE . NATURE.

who cares? we do!

PHOTO EXHIBITION & CHARITY EVENT

Foto: Sandra Felke @sandrafelkefoto

Make up & Hair: Kirsten Franz @kirsten.makeupartist

Styling: @style_by_suzana

Assistenz: @nawarahg

Link Superfood Ökotest

Superfoods: Ökotest findet Pestizide, Mineralöle und Blei (utopia.de)

Link zur Verbraucherzentrale - Superfood – Hype um Früchte und Samen

Superfood: Hype um Früchte und Samen | Verbraucherzentrale.de