Der Beruf des Models hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Während früher das klassische Schönheitsideal und physische Perfektion im Vordergrund standen, haben sich die Anforderungen und die Definition von Schönheit in der Branche deutlich erweitert.
Dieser Wandel spiegelt sich in mehreren wichtigen Aspekten wider:

1. Diversität und Inklusivität: In der Vergangenheit gab es sehr strenge Vorgaben für Models, insbesondere in Bezug auf Körpermaße, Hautfarbe und Alter. Heutzutage wird in der Modebranche zunehmend auf Vielfalt gesetzt. Menschen unterschiedlichster Ethnien, Körpertypen, Geschlechter und Altersgruppen werden als Models engagiert. Plus-Size-Models, Models mit Behinderungen oder ältere Models sind zunehmend gefragt. Diese Entwicklung ist ein Ausdruck des gesellschaftlichen Wandels hin zu einer breiteren Akzeptanz von unterschiedlichen Schönheitsidealen.
2. Nachhaltigkeit und Ethik: Auch im Modelberuf spiegelt sich der Trend zur Nachhaltigkeit wider. Viele Models setzen sich aktiv für Themen wie Umweltschutz, Fair Fashion und soziale Gerechtigkeit ein. Sie arbeiten mit Marken zusammen, die für ethische und nachhaltige Mode stehen, und nutzen ihre Plattform, um Bewusstsein für diese Themen zu schaffen. Das Model von heute ist nicht nur ein Gesicht für eine Marke, sondern oft auch eine Stimme für gesellschaftlich relevante Anliegen.
3. Selbstbestimmung und Vielseitigkeit: Früher waren Models oft stark von ihren Agenturen abhängig und mussten strenge Vorgaben erfüllen. Heute haben viele Models mehr Kontrolle über ihre Karriere. Sie arbeiten als Unternehmerinnen und Unternehmer, wählen ihre Kooperationen gezielt aus und sind oft in mehreren Bereichen tätig, etwa als Designer, Schauspieler oder Unternehmer im Mode- und Schönheitssektor. Diese Vielseitigkeit erlaubt es ihnen, ihre Karriere langfristig und nachhaltig zu gestalten.
4. Wachsende Bedeutung von Gesundheit: In der Vergangenheit wurde häufig ein ungesundes Idealbild propagiert, das zu Essstörungen und gesundheitlichen Problemen führte. Heute setzen sich viele Agenturen und Marken dafür ein, dass Models gesund und fit bleiben, statt einem extremen Schlankheitsideal nachzueifern. Dieser Fokus auf das Wohlbefinden spiegelt eine verantwortungsvollere Herangehensweise an den Beruf wider.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beruf des Models sich weg von strikten Schönheitsnormen und rein äußerlichen Kriterien hin zu einem vielseitigeren, authentischeren und selbstbestimmteren Karrierebild entwickelt hat. Models von heute sind nicht nur Gesichter auf Laufstegen und in Magazinen, sondern auch Meinungsführerinnen und Vorbilder für eine breitere, vielfältigere Gesellschaft.

Werden wir Models künftig durch KI ersetzt?

Künstliche Intelligenz (KI) hat bereits begonnen, einige Aufgaben in der Modebranche zu übernehmen, aber es ist aktuell eher unwahrscheinlich, dass menschliche Models vollständig ersetzt werden. KI und virtuelle Models können jedoch in bestimmten Bereichen eingesetzt werden:

1. Einige Modeunternehmen verwenden bereits computergenerierte Models (wie Shudu oder Lil Miquela) für ihre Online-Kampagnen. Diese virtuellen Models können beliebig angepasst werden und brauchen keine physische Anwesenheit, was Kosten und Logistik vereinfacht.
2. KI kann bei der Erstellung von Prototypen, der Stoffauswahl und der Simulation von Modeentwürfen helfen. Dies erleichtert es Designern, ihre Entwürfe an virtuellen Models zu testen, bevor sie echte Models einbeziehen.
3. Online-Händler nutzen KI-basierte Avatare, die Kunden dabei helfen, Kleidung virtuell anzuprobieren, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie ein Kleidungsstück an ihrem eigenen Körper aussehen könnte. Wer braucht hier dann noch Models, wenn man die Mode an sich selbst sehen kann…?

Trotz dieser Fortschritte wird es schwierig sein, menschliche Models vollständig zu ersetzen. Denn Models bringen Persönlichkeit, Emotion und eine menschliche Verbindung in die Modewelt ein. KI-Modelle können dies - zumindest bisher - nur bedingt nachbilden.

Die Zukunft des Model - Berufes ist also spannend- und sie beginnt jetzt.